So, es sind nun für mich ein paar sehr arbeitsreiche Tage NACH dem Event “Historic Leipzig” vergangen...
Aber der Reihe nach:

Diese Veranstaltung findet in einem Industriegebiet auf abgesperrten öffentlichen Strassen statt.
Damit komme ich auch gleich zum grössten Nachteil dieser Art Event: Relativ geringe Fahrbahnbreite mit
“begrenzenden” Bordsteinkanten fast überall.
Es wurde mittels grosser hochdruckgepresster Strohballen so gut es eben ging, entschärft ... zum Glück wie ich später selbst am eigenen Kart feststellen musste.

Ich traf am Freitag Abend im Güterverkehrszentrum bei Leipzig ein, ca. 3 km vorher begegnete mir Robert auf der Autobahn und geleitete mich so ins Fahrerlager.
Dort waren schon die meisten unserer Karttruppe häuslich eingerichtet, sehr schön die Leute wieder zu sehen, die ich teils schon über 2 Jahre nicht mehr getroffen hatte.
Der Zusammenhalt und die Gemeinschaft waren wie gewohnt das ganze Wochenende absolut super und das zählte für mich schon mal über 50%

Auf Grund der Organisation (?) begannen die Läufe aber erst am Samstag Mittag ... und wir mit den Karts kamen ganz zum Schluss, also erst Abends zum Fahren.
Das fand ich nicht so gut, da bei der ganzen Warterei auch viele Unfälle der Motorradfahrer / Gespanne die Stimmung bei mir drückten. Zum Schluss wollte ich schon fast nicht mehr selbst mit dem Kart auf dieser Strecke fahren ... hatte ich mir doch auch eigentlich vorher schon immer geschworen, mit meinem Kart nie auf dieser Art unsicheren “Pisten” zu fahren ... man sollte besser auch nicht von seinen Grundsätzen abweichen.

Nun, als wir dann endlich an die Reihe kamen, konnte ich mich doch nach 2 bis 3 Runden recht gut mit der Strecke anfreunden und fuhr vorne weg. Nach einigen Runden drehte ich mich um, da weit und breit niemand mehr hinter mir fuhr ... die Anderen tasteten sich wohl langsamer an die Piste heran ... bei mir geht das aber immer sehr schnell, sich auf Neues einzustellen.

So weit , so gut dachte ich mir und hatte keine zu grossen Sorgen mehr wegen der Streckensicherheit.
Daher beschloss ich auch, entgegen meinem ursprünglichen Gefühl nicht mehr an diesem Tag zu fahren, doch noch den 2. Lauf mit zu fahren ... das hätte ich aber besser sein gelassen.
Thomas (R1-Turbokart) und Robert (mit dem “MadMax”) standen als “erste Reihe” an der Startlinie und ich kam mit dem P34-Kart gleich hinterher. Beide vor mir fuhren wie der Blitz los und diese flotte Gangart wurde von Anfang an vorgelegt ... es rauchte oft beim Anbremsen vor mir und ich ging das Tempo mit.
Nach ca. 5 Runden liess mich Robert, an 2. Stelle liegend, vorbei und ich gab daraufhin noch einen Tick mehr Gas, um ihm nicht im Weg zu stehen und dem Turbokart hinterher zu kommen ... das war aber genau der Tick zu Viel, der mich in Verbindung mit dem folgenden Verbremser in der nächsten Kurve massive Probleme bekommen liess ... Abflug durch den Strohballen mit der Folge der Zerstörung der Frontpartie am Kart ... Shit.
Dies war alleine meine Schuld und ausschliesslich meinem Fahrfehler mangels “Bremse im Hirn” zu zuschreiben. Glücklicherweise wurde weder ich selbst, noch irgend jemand anderes verletzt dabei, das Kart  aber vorne recht stark beschädigt ... Front kpl. zerfetzt und das Chassis ca. 4 cm rechts nach hinten / oben verzogen.
Da das Kart aber bereits fest für die
“Stefan Bellof Tage” (Infos zu Stefan hier: http://www.stefanbellof.de ) anlässlich dessen Todestages (1.9.) für die Ausstellung / Fantreffen in der “Hobby und Sammlerwelt”  ( http://www.suhw.de ) in Alten-Buseck eingeplant war, hatte ich in den letzten Tagen erhebliche Arbeit (ca. 20 Std.), um das Kart wieder dafür kpl. herzurichten. Ich habe heute (30.8.2007) nach 4 Tagen Arbeit die Reparatur abgeschlossen.

Zum Event in Leipzig möchte ich sonst nur wenig sagen.
Da ich zwar an meinem Fahrfehler selbst schuld war, aber auf allen anderen bisher gefahrenen Strecken dabei wohl Nichts passiert wäre (da dort Auslaufzonen / Kiesbett usw. vorhanden), werde ich diese Art Veranstaltung zukünftig meiden.
Es kann immer mal ein Fahrfehler passieren, eigentlich jedem, wie man auch in Leipzig sehen konnte ... dieser darf aber bei einer Veranstaltung dieser Art nie passieren, da er dann fast immer folgenschwer endet.

Das Zusammensein mit den Kart-Freunden (ca. 15 Karts + “ Anhang ”) war aber sehr schön und stellvertretend für die vielen anderen schönen Momente seien nur drei Sachen hier erwähnt:
Direkt nach meinem Crash und zurück im Fahrerlager, kam ein etwa 8 jähriger Junge auf mich zu und bat mich um ein Autogramm .... wo ich doch gerade mein Kart zu Schrott gefahren hatte ... er wäre halt ein Fan von mir, sagte er nur dazu. Am gleichen Abend bot mir dann beim gemeinschaftlichen Grillen, der Klaus spontan sein Hirth-Kart für den nächsten Tag zum Fahren an ... das hat mich schon ein wenig gerührt ... ich habe aber abgelehnt, denn der Frust über den eigenen Fehler sass und sitzt noch zu tief in mir.
Tags darauf stand ich dann “ nur ” noch als Zuschauer an der Strecke und eine Frau erkannte mich dort und fragte darauf hin, ob ich denn nicht mehr fahren würde. Als ich ihr erzählte, das Kart sei kaputt, bedauerte sie es und sagte: “ Das sah aber doch so schön aus, als Sie gestern durch die Kurven gedriftet sind ”.
Alleine diese Dinge gaben wieder einigen Auftrieb ...;-)

Zu erwähnen ist noch, dass das technische (und auch fahrerische) Niveau recht hoch war und die Karts, vor Allem das R1-Turbokart, sehr schnelle und fahrtechnisch gute und sichere Konstruktionen darstellen.
Die Kartbau-Szene ist da auf recht hohem Hiveau angelangt inzwischen, super finde nicht nur ich.

Es folgen am Schluss noch ein paar Bilder und hier eine kurze Videosequenz vom P34-Kart:

Dank an Alle die dabei waren für das nette Miteinander, liebe Grüße, Steps

“ Sidekart “ aus Österreich, Eigenbau mit Biland 250 ccm Kartmotor .. sehr schön gemacht und auch flott.

“ R1-Turbokart “ von Thomas, Eigenbau mit Yamaha R1 Motor und MAB-Turboumbau ... der Motor ist sehr schön gemacht , die “ Optik “ wird noch im nächsten Winter in Richtung Superkart umgebaut.
Dieses Kart MUSS man erlebt haben ... auch mit dieser sehr hohen PS-Leistung war es jederzeit gut beherrschbar in der Hand seines Erbauers, dabei aber enorm schnell bescheunigend.